SRH Hochschule Heidelberg
Leben

Jedes Engagement macht einen Unterschied!

Wieso tut es gut, Gutes zu tun? Welche Möglichkeiten gibt es sich zu engagieren? MuK-Studentin und Blog-Autorin Claudia Fröhlich ist diesen Fragen nachgegangen.

Draußen wird es immer kälter, die Nächte werden länger und Weihnachten steht quasi vor der Tür. Während dieser Zeit der Nächstenliebe mag der eine oder andere vielleicht intensiver darüber nachdenken, etwas Gutes zu tun. Doch gerade als Student:in hat man nicht immer viel Geld übrig, um etwas zu spenden. Was gibt es für Möglichkeiten sich dennoch zu engagieren und Bedürftigen zu helfen? Wer ist überhaupt für eine wohltätige Aufgabe geeignet? Und wieso tut es eigentlich so gut, Gutes zu tun?

Im Hinblick auf den leeren Geldbeutel von Studierenden sollte ein freiwilliges Engagement keinesfalls ausgeschlossen werden. Möglichkeiten, wie sich Studierende dennoch wohltätig engagieren können, verrät die FreiwilligenAgentur Heidelberg. Sie ist eine geeignete Anlaufstelle für alle Menschen, die sich wohltätig engagieren möchten. Die Agentur arbeitet seit 1997 als lokale Anlaufstelle zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in Heidelberg.

Claudia Fröhlich studiert Medien- und Kommunikationsmanagement an der SRH Hochschule Heidelberg und schreibt für den Blog der Hochschule.
Claudia Fröhlich studiert Medien- und Kommunikationsmanagement an der SRH Hochschule Heidelberg und schreibt für den Blog der Hochschule. Auch sie engagiert sich freiwillig, wie sie sagt: "Spenden für hilfsbedürftige Kinder zu sammeln hat mich daran erinnert, für mich zunächst selbstverständlich erscheinende Dinge im Leben wieder mehr Wert zu schätzen."

Zeit- und Wissensspenden

Laut Projektmanagerin Jana Peeters lebt das freiwillige Engagement zu einem entschiedenen Teil von Spenden, die nichts mit Geld, sondern mit Zeit und Wissen zu tun haben. So könne man sich beispielsweise als Mentor:in für Schüler:innen engagieren, Patenschaften für Geflüchtete übernehmen, ältere Menschen oder Personen mit Einschränkungen bei alltäglichen Dingen unterstützen oder einfach ein offenes Ohr für jemanden haben. Denkbar sei auch ein Engagement in den Bereichen Umwelt-, Natur- oder Tierschutz, Kultur oder im eigenen Stadtteil. Ganz konkret hätten sich z.B. in der ersten Welle der Corona-Pandemie Studierende zusammengeschlossen, um eine „Einkaufshilfe“ zu organisieren.

Beratung

Eine andere Möglichkeit sei ein Projekt der FreiwilligenAgentur, das Studierenden ermögliche, sich projektbezogen und flexibel zu engagieren, so Peeters: „Bei `attrACTIVE – Jugend verändert Vereine´ können sich junge Menschen zu Beraterinnen und Beratern qualifizieren lassen, um Vereine dahingehend zu beraten, wie sie sich attraktiver für jüngere Zielgruppen aufstellen. Sie erhalten dafür ein professionelles Training in Gesprächsführung und Kommunikation mit einem Zertifikat, das sich als Nachweis auch gut im Lebenslauf macht.“

Empathie und Toleranz wichtige Eigenschaften

Jana Peeters kann all diejenigen, die noch Zweifel daran haben, für eine ehrenamtliche Tätigkeit geeignet zu sein, beruhigen: „Um sich freiwillig zu engagieren braucht es keine konkrete Voraussetzung. Wichtig ist die grundsätzliche Bereitschaft sich einbringen zu wollen. Offenheit, Toleranz, Geduld und Empathie sind Eigenschaften, die im Zusammenhang mit freiwilligem oder ehrenamtlichem Engagement eine bedeutsame Rolle spielen.“

Engagement mit Spaß

Engagement könne und solle in erster Linie Spaß machen und sei oftmals mit weniger Aufwand verbunden, als Mann/Frau denken mag, fährt sie fort: „Fähigkeiten oder Kenntnisse, die einem selbst vielleicht banal erscheinen, können für das Gegenüber essenzielle Hilfe sein. So kann man sich ganz leicht einbringen und jemand anderes unterstützen, ohne sich dafür spezielle Kenntnisse aneignen zu müssen.“ Es gibt auch freiwilliges Engagement, für das es Voraussetzungen gibt, da mit besonders sensiblen Zielgruppen gearbeitet wird, beispielsweise in der Kinder- und Jugendarbeit (Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses), im Hospizdienst oder der Telefonseelsorge (Absolvierung einer Schulung).

Zur Weihnachtszeit und damit der Zeit der Nächstenliebe wächst das Interesse der Menschen, Gutes zu tun. Dabei betont die FreiwilligenAgentur jedoch, dass freiwilliges Engagement keine Jahreszeit kenne – über das ganze Jahr gäbe es zahlreiche, vielfältige Projekte, die unterstützenswert seien! Je nach Saison ändere sich natürlich der Fokus, aber es gäbe immer Menschen, Einrichtungen, Initiativen und Projekte, die Unterstützung benötigen würden.

 


In jedem Fall ist Engagement immer von Bedeutung – ob punktuell, kurzzeitig oder langfristig. Jedes Engagement macht einen Unterschied!
Jana Peeters, FreiwilligenAgentur

 

Geldspenden

Natürlich sind neben Zeit- und Wissensspenden auch Sach- oder Geldspenden allseits immer willkommen. So spendet die SRH Hochschule Heidelberg in diesem Jahr auch 3.000 Euro für die Notfallseelsorge in Ahrweiler, um die traumatisierten Opfer zu unterstützen.

Sich engagieren macht glücklich

Jana Peters erinnert abschließend an einen Aspekt, der oft im Zusammenhang mit ehrenamtlicher Arbeit vergessen wird: „Auch, wenn der Unterstützungscharakter und das Geben beim Engagement für Mensch, Umwelt und Tier im Vordergrund stehen, darf nicht vergessen werden, dass man auch sehr viel zurückbekommt. Freiwilliges beziehungsweise ehrenamtliches Engagement öffnet Türen zu anderen Lebenswelten, ermöglicht das Erleben neuer Erfahrungen und verbindet. Die unmittelbare Erfahrung etwas Gutes und Sinnvolles zu tun, macht nachweislich glücklich.“

Doch woran genau liegt das eigentlich, dass Gutes tun so guttut? Prof. Dr. Nadia Sosnowsky-Wascheck, Psychologie-Professorin an der SRH Hochschule Heidelberg, erklärt, welche psychologischen Prozesse angeregt werden, wenn man sich wohltätig engagiert: „Etwas aus freien Stücken für jemanden tun, zum Beispiel etwas schenken, jemandem eine Freude machen, macht nicht nur den Beschenkten glücklich, sondern auch den Schenkenden! Wir erwarten, dass die gute Tat auch Gutes bewirkt. Diese Erwartung von Erfolg führt zur Ausschüttung von Dopamin im Belohnungszentrum und gibt uns das Gefühl von Glück. Man ist motiviert, das Verhalten zu wiederholen und stärkt somit die Selbstwirksamkeit.“

Also, worauf wartet ihr noch Gutes zu tun?

Linktipps

Falls bei diesen Vorschlägen noch nicht für jeden etwas dabei war, findet ihr unter diesen Links weitere Möglichkeiten, wie ihr euch ehrenamtlich engagieren könnt – eine kleine Auswahl: