Interessante Gespräche, Vorträge mit Mitmachcharakter, gezieltes Bewerbertraining – die Karrieremesse an der SRH Hochschule Heidelberg war mit 25 Ausstellern und über 250 teilnehmenden Studierenden ein durchschlagender Erfolg.
Längst ist das Leben keine lineare Linie mehr – Kindheit, Schule, Studium, Job, Familie und Rente. „Es verläuft chaotisch und spiralenförmig“, machte der Futurist Tristan Horx als Keynotespeaker zu Anfang der Karrieremesse deutlich. Er proklamierte das Lifelong Learning: „Ihr werdet immer wieder eure Jobs wechseln und geht durch mehr Krisen als eure Vorgänger-Generationen“, prophezeite der Trendforscher. Die Career:time – sie bot einen Blick in die Zukunft, eine Zukunft, in der nicht nur Absolvent:innen sich bei den Unternehmen bewerben, sondern in der die Unternehmen um die Studierenden werben. „Vernetzt euch und blickt in die Zukunft“, forderte auch die Psychologie-Studentin Alina Dieminger die Teilnehmenden auf. Ihr Co-Moderator und BWL-Student Paul Palme ergänzte: „Hier und heute ist die beste Gelegenheit, Antworten auf eure Zukunftsfragen zu bekommen.“
Was wollen die Studierenden?
Fragen hatten aber auch die Unternehmen an die Studierenden: Welche Jobs sucht ihr? Was ist euch wichtig? Friederike Reinhart, verantwortlich für Marketing und Vertrieb bei Tinti, betonte, dass das Unternehmen die Studierenden „in Luftlinie in die Badewanne mitnehmen“ möchte – Tinti mit Sitz in Wieblingen produziert vor allem Badespaßprodukte für Kinder. „Wir sind stark am Wachsen“, sagte die Expertin und berichtete, dass bereits einige SRH-Absolvent:innen bei Tinti arbeiten. „Die SRHler sind offen im Denken, erkennen gut Zusammenhänge und stellen auch kritische Rückfragen.“
„Die Unternehmen haben sich viel Zeit genommen“, berichteten die BWL-Studierenden Celine, Başhak und Marc. „Wir haben viele verschiedene Unternehmen kennengelernt, und waren überrascht, wie breit sie zum Teil aufgestellt sind.“ Janice und Alexander, Maschinenbau-Studierende an der Universidad Paraguyo Alemana, sind für ein Semester an unserer Hochschule und freuten sich über die Chance an der Career:time teilzunehmen: „Man bekommt hier die verschiedensten Möglichkeiten auf dem Tablett serviert, alles ist drin!“
Blick in die Lectures
In interaktiven Vorträgen, den Career:lectures, stellten sich die Unternehmen als potenzielle Arbeitgeber vor. BWL-Student Max hat die Unternehmen XL2 und MVV näher unter die Lupe genommen. „Bei XL2 steht vor allem das Persönliche im Vordergrund: Der Job soll zu dir passen. Das Gespräch mit Frau Gruninger hat mir gezeigt, dass XL2 sehr viel Wert darauflegt, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untereinander kennen und verstehen, welcher welche Arbeit erledigt, um so ein Gefühl für das Unternehmen und die Wichtigkeit der eigenen Tätigkeit zu erhalten. Einen anderen Weg hingegeben geht MVV: Hier liegt der Fokus darauf möglichst kundenspezifische Lösungen zu finden. Auch das selbst auferlegte Ziel nicht nur klimaneutral, sondern sogar klimapositiv zu werden hat mich beeindruckt. Beide Unternehmen haben einen sehr professionellen, aber auch ehrgeizigen Eindruck – sich kontinuierlich zu verbessern - hinterlassen. Eben jene Eigenschaften, die wir als Studierende bei der SRH noch verfeinern möchten.“
Blick in die Workshops
Auch in den Workshops am zweiten Messetag wurde deutlich, worauf es in Zukunft ankommt: „Methodenkompetenz ist das, was zählt“, hieß es zum Beispiel im Workshop von EY. „Ihr müsst vom Ende her denken, wenn ihr etwas präsentieren wollt. Überlegt, was ihr vermitteln wollt, dann schreibt ein Storyboard und verteilt die Aufgaben.“ So laufe es bei der Unternehmensberatung EY ab. Ganz praktisch ging es so auch in der Bildbrauerei zu: Hier erstellten die Workshop-Teilnehmenden ein Produkt-Video. Dass Bewerbungsgespräche nicht zuletzt auch Schauspielertalent erfordern, machte Jeanette Rosen deutlich: Authentizität ist hier der Schlüssel. „Dinge schnell auf den Punkt bringen, auch das ist im Job wichtig“, betonte Rosen. Auch Selbstsicherheit und Offenheit haben die Teilnehmenden im Schauspiel-Workshop trainiert. Alexander erlebt an seiner School of Architecture and Engineering viel Scheu vor Kommunikation: “Im Schauspiel-Workshop können wir uns in einem sicheren Umfeld blamieren. Ich finde, man profitiert hier enorm in der Persönlichkeitsentwicklung“, sagte der Student. Auch Workshop-Teilnehmerin Isabel hat diese Entwicklung an sich bemerkt: „Man wird immer lockerer, und es hat vor allem ganz viel Spaß gemacht!“ Der Schauspiel-Workshop wird auch immer wieder im Studium Generale angeboten. „Das kann ich jedem nur ans Herz legen!“, meinte Alex.
Um Trends und Zukunft ging es auch im Vortrag zum Thema Diversity Management. Die teilnehmenden Studierenden äußerten durch die Bank hinweg, dass die Kultur eines Unternehmens eine wichtige Rolle für ihre Jobwahl spiele. „Diversität macht ein Unternehmen attraktiver für mehr Talente und ist häufig entscheidend für Investitionen“, bestätigte der Referent Jean-Luc Vey, Vorstand des Vereins Prout at Work.
Bereit für die Zukunft
Am Ende der Karrieremesse sind alle Seiten sehr zufrieden: Hannes Werning, zuständig für Strategisches Partnermanagement, der die Partnerunternehmen akquiriert hat, seine Kollegin Stephanie Mirzwa, die das Event maßgeblich mit Irina Trieb aus dem Admission Office organisiert hat, Kamilla Prutek, Leiterin des Admission Offices, die ebenfalls einen großen Hut für das Event aufhatte, die Unternehmen, die viele neue Kontakte geknüpft haben und last but not least die Studierenden. „Die Unternehmen haben mir das Gefühl vermittelt, dass sie mich brauchen“, resümierte Alex, Student des International Business and Engineering. Die Zukunft – nun steht sie uns allen offen.
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