In ihrem Praxisprojekt begleiten unsere Studierenden des Masterstudiengangs „International Management and Leadership“ den weltweit tätigen Softwarekonzern aus Walldorf auf dem Weg zur emissionsfreien Firmenwagenflotte.
Mal angenommen, man studiert nicht ins Blaue hinein und lernt nicht einfach Zahlen und Fakten auswendig, um sie für die Prüfung kurz auszuspucken und anschließend wieder zu vergessen. An der SRH Hochschule Heidelberg funktioniert das so: Im Studienmodell CORE (Competence Oriented Research and Education) lernen die Studierenden anhand von praxisnahen Projekten genau die Kompetenzen, die sie für ihr späteres Berufsleben benötigen. Nehmen wir ein Beispiel: Die Master-Studierenden "International Management and Leadership" des Jahrgangs 2022 arbeiten im Modul Business Research Methods, in dem es um empirisches Arbeiten und statistische Methoden geht, eng mit dem Unternehmen SAP zusammen.
Auch heute steht Praxis auf dem Stundenplan: Christina Gruner, SAP Technical Consultant und zuständig für Change-Management-Aktivitäten, und André W. Bach (Strategic Business Services) kommen an die Hochschule, um den Studierenden das Praxisprojekt vorzustellen, mit dem sich diese die nächsten fünf Wochen beschäftigen werden. Der Hintergrund: SAP hat weltweit aktuell eine Flotte von 27.000 Firmenwagen. 5.700 davon sind E-Autos. Ziel des börsennotierten Softwareunternehmens ist es, im Jahr 2030 nur noch emissionsfreie Autos in der Flotte zu haben und ab 2025 nur noch E-Autos als Firmenwagen anzubieten. Auf den Weg zu diesem ehrgeizigen Ziel möchte SAP seine Mitarbeitenden „mitnehmen“, und hier kommen unsere Master-Studierenden ins Spiel. Ihre Aufgabe lautet: „Analysiert eine Umfrage unter 38.000 Mitarbeitenden in 16 Ländern, die die Nutzung und Akzeptanz von Elektromobilität im Allgemeinen und bei SAP im Speziellen misst.“ Die Umfrage selbst wurde im Vorfeld zwischen dem SAP-Team um André W. Bach und Christina Gruner und dem Leiter des Projekts auf SRH-Seite, Prof. Dr. Wolfgang Habla, abgestimmt. Daneben sind auch die beiden externen Dozenten Dr. Dennis Abel und Lukas Birkenmaier, die die beiden Business-Research-Methods-Kurse leiten, in das Projekt eingebunden. Mit dem Projekt liefern die Studierenden einen wichtigen Baustein für die unternehmensweite Umsetzungsstrategie.
Das Setting bei SAP sei ideal, um mehr über die Entscheidungsgründe für bzw. gegen Elektromobilität zu erfahren, sagt Prof. Habla: „Durch die Kooperation mit SAP erhalten die Studierenden die einzigartige Möglichkeit, mit einem großen und realen Datensatz zu arbeiten und ihre empirischen Analysen dann auch dem Projektpartner vorzustellen.“ Darauf basieren dann im besten Falle die weiteren Schritte, die SAP hinsichtlich E-Mobilität unternimmt, weshalb das Projekt sowohl für die Studierenden als auch für die Forschenden interessant sei, so Habla: „Wir als Forschende erfahren durch dieses Projekt mehr über die Nutzung von Elektromobilität im Dienstwagenbereich, u.a. hinsichtlich der Frage, wie Elektroautos genutzt werden, wo sie vorwiegend geladen werden und wovon es abhängt, dass sich jemand schon jetzt für ein E-Auto entscheidet.“
Christina Gruner und André W. Bach freuen sich sehr auf die Zusammenarbeit und betonen, wie wichtig ihnen die wissenschaftliche Herangehensweise an das Thema sei: „Wir erwarten sehr interessanten Erkenntnisse, die sicherlich in unsere Change-Management-Aktivitäten einfließen werden. Wir sind gespannt auf die Analysen und können die ersten Ergebnisse kaum erwarten!“
Nun, vier Wochen nach Start des Projekts, stehen die 30 Master-Studierenden schon kurz vor dem Abschluss ihrer Analysen. Das Ergebnis wird noch nicht verraten, aber so viel sei gesagt: Schon an den ersten beiden Tagen nahmen mehr als 25 % der befragten 38.000 Mitarbeitenden der SAP an der Umfrage teil. Wir dürfen uns auf spannende Ergebnisse freuen!