SRH Hochschule Heidelberg
Leben

Wenn ein kleiner Junge das erste Mal seit langer Zeit wieder lacht...

Studierende übergaben rund 1.060 Euro aus erneuter Flohmarkt-Aktion an unserer Hochschule an unsere studentische Initiative, die sich um die Aufnahme und das Wohl von ukrainischen Geflüchteten kümmert.

"Wenn man sieht, dass ein kleiner Junge das erste Mal seit vielen Wochen wieder lacht, dann begreift man, dass unsere Unterstützung mehr ist als ein Tropfen auf dem heißen Stein.“ Sina Eloisa Horle, Psychologie-Studierende an unserer Hochschule, setzt sich seit dem ersten Kriegstag für die Menschen in der Ukraine ein, sammelt Geld und bündelt Unterstützungsangebote der Kommiliton:innen und Mitarbeitenden der Hochschule. Jetzt übergab ihr ihre Kommilitonin Madeleine Krehahn rund 1.060 Euro, die beim mittlerweile zweiten Flohmarkt zu diesem Zweck in der Hochschule zusammengekommen waren, den sie im Rahmen ihrer Hiwi-Tätigkeit im Marketing organisiert hatte.

Sina hat im März auch direkt eine geflüchtete junge Frau aus Kiew aufgenommen, die immer noch bei ihr in der kleinen Studentenwohnung lebt (siehe Bericht). Kürzlich waren der Bruder und die Mutter der 24-jährigen Ukrainerin Ira zu Besuch, und auf dem Programm stand auch ein Ausflug ins Stadion von Hoffenheim. „Er hat gestrahlt!“, berichtet Sina. Neben der Bemühung um eine Familienzusammenführung standen weitere Herausforderungen im Raum: Ira hatte einen Job in einer amerikanischen IT-Firma, den sie auch von Deutschland aus ausführen durfte. Dadurch übernehme der deutsche Staat jedoch nicht die Kosten für die Krankenversicherung oder für den Deutsch-Kurs. „Der Job gab Ira natürlich auch ein Stück Selbstbestimmung und -bewusstsein“, berichtete Sina über ihre Mitbewohnerin. „Aber letztlich wurde es zu teuer zu arbeiten.“ Schweren Herzens hat Ira ihren Job nun vorerst gekündigt.

Bereits im März hatten Studierende und Mitarbeitende der Hochschule bei Flohmarkt- und Kuchen-Spendenaktionen 2.550 Euro eingenommen und an die Studierenden für die Ukraine-Aktion übergeben. Von dem Geld konnte die Studierenden-Initiative Einrichtungsgegenstände für eine kleine Familie aus Odessa besorgen, für die sie in Ziegelhausen eine Unterkunft gefunden hatten. Auch der Besuch von Iras Mutter und Bruder wurde finanziell unterstützt. So wird das Geld wie auch die aktuelle Spende für kleine Freuden im ansonsten häufig traurigen Alltag aufgewendet.

„Natürlich ist die Situation für uns alle auch belastend“, erzählt Sina. „Das eigene Sozialleben leidet gerade ein bisschen. Aber mein Psychologie-Studium hilft mir auch in dieser Situation. Wir haben gleichzeitig auch viel Spaß zusammen und das Gefühl, etwas Sinnvolles tun zu können.“

Die beiden Psychologie-Studentinnen Sina und Madeleine engagieren sich für geflüchtete Menschen aus der Ukraine.
Die Psychologie-Studentinnen Sina Horle und Madeleine Krehahn engagieren sich für geflüchtete Menschen aus der Ukraine.