SRH Hochschule Heidelberg
Internationales

Welchen Wert hat Wasser? Bericht über den Weltwassertag 2021

Mit Experimenten für Kinder, spannenden Vorträgen, Plakatpräsentationen und vielen Aktionen organisierten Studierende und Dozent:innen der SRH Hochschule Heidelberg am 22. März einen abwechslungs- und lehrreichen Weltwassertag.

Wasser ist Leben

Am Weltwassertag, dem 22. März 2021, bot die SRH Hochschule Heidelberg mehrere Veranstaltungen an, um auf den Wert unseres Wassers hinzuweisen. Wasser ist die Grundlage für alles Leben auf der Erde. Generell verfügt die Welt über sehr viel Wasser: Über 70% der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Den größten Anteil daran hat jedoch Salzwasser. Frisches Trinkwasser ist extrem ungleich auf der Welt verteilt: Während einige Menschen vor Überschwemmungen fliehen, kämpfen andere um ein paar Tropfen dieser Ressource.

Der Weltwassertag 2021 bot ein breites Spektrum an interessanten Vorträgen und Aktivitäten, um die Wertschätzung der Ressource Wasser zu fördern, darunter Diskussionen zu internationalen Wasserproblemen und Möglichkeiten zum Austausch von Forschungsergebnissen. Die SRH Hochschule Heidelberg lud internationale Expert:innen und Kolleg:innen sowie Studierende des Studiengangs Wassertechnologie, M.Eng. Programm ein, um ihre Ideen auf der ersten Weltwassertagskonferenz der Hochschule zu präsentieren.

Gemeinsam organisierten der Rektor der SRH Hochschule Heidelberg, Prof. Dr. Carsten Diener, und Kolleg:innen der School of Engineering & Architecture, Prof. Dr. Aksel, Prof. Dr. Gayh und Dr. Bedu-Addo, die Veranstaltung und eröffneten die digitale Konferenz für Expert:innen und Studierende. Zusätzlich führte Stephanie Farrar vom International Office als Moderatorin die Teilnehmer gekonnt durch die Veranstaltung.

Weitere Informationen über den Weltwassertag

Autorin: Aditi Das, Studentin Water Technology

Beim Weltwassertag konnten auch Kinder ausprobieren, was Wasser alles kann.
Auch für Kinder bot der Weltwassertag spannende Experimente und Erkenntnisse rund um das Thema Wasser.

Von der Forellenzucht bis zur Goldmine: Einflüsse auf die Wasserressourcen

Prof. Dr. Sandor Szalai (University of Agriculture and Life Sciences, Ungarn) erörterte, wie Wasserknappheit zu zunehmender Landdegradierung führt und umgekehrt. Eine Fallstudie von Dr. Kenneth Bedu-Addo über Ghanas "Galamsey"-Industrie (Sammeln und Verkaufen) zeigte die negativen Auswirkungen der Wasserverschmutzung durch Goldminen auf das Ökosystem auf. Anschließend wurden die schwerwiegenden Auswirkungen der Forellenzucht auf natürliche Gewässer von Professor Dr. Mohammed Ghomi von der Islamic Azad University, Iran, diskutiert. Er zeigte auf, wie die Übernahme von intensiven Zuchtmustern durch die Aquakulturindustrie eine übermäßige Produktion von Stickstoff und Phosphor während des Stoffwechsels der Wassertiere verursacht, was zu einer Zersetzung der intensivierten Futterreste führt und somit zu einem verschmutzten Wasserabfluss in Flüsse und Seen. Mohnish Pujari (SRH Hochschule Heidelberg, Student Water Technology, M.Eng.) betonte die Wichtigkeit des Wasserschutzes und gab eine detaillierte Einführung in den Wert des Wassers - "Water Conservation - A Single Drop is Equal to a Diamond" und erklärte verschiedene Techniken zur Einsparung von Wasserressourcen.

Innovative Methoden zur Wassereinsparung

Im Anschluss an diese Präsentationen wurden verschiedene innovative Methoden zur Wassereinsparung vorgestellt, wie z.B. der Lifestraw, der bis zu 4000 Liter Wasser filtern kann, ohne dass Reinigungsmittel oder Jodtabletten verwendet werden müssen; der Warka-Turm, der Wasser aus der Atmosphäre erntet; der Cloudfisher, der dem Warka-Turm ähnlich ist, aber in Bergregionen bei Vorhandensein von Wolken gut funktioniert. Außerdem erfuhren die Teilnehmer etwas über Managed Aquifer Recharge (MAR), ein Grundwasser-Engineering-Tool zur Bekämpfung von Wasserknappheit in ariden und semi-ariden Regionen.

Die anhaltenden Probleme der Wasserknappheit und der ungeklärten Abwässer, die zu einer Verschwendung und Verschmutzung der Wasserressourcen führen, mussten jedoch noch angegangen werden. Daher führte Prof. Nikolay Makischa (Moskauer Staatliche Universität für Bauwesen, Russland) den Wiederaufbau von Wasseraufbereitungsanlagen ein, um Wasserressourcen zu schonen. Darüber hinaus stellte Louis Okofo Boansi (Technische Universität Brandenburg) in seinem Vortrag "Managed Aquifer Recharge as a Tool for Tackling Water Scarcity and Drought in Arid and Semi-arid Regions: the case of Ghana" vor, wie in Gebieten mit defizitärer Wasserführung neue Wasserquellen erschlossen und vorhandene Wasserressourcen effektiv genutzt werden können. Als Umweltschutzmaßnahme wurde das Membranverfahren von Prof. Alexei Pervov (Moskauer Staatliche Universität für Bauwesen, Russland) hervorgehoben, der über die effektive Behandlung von hochkonzentriertem Abwasser durch Umkehrosmose sprach.

Wasserreinigung mit Bananenstängeln

Was die Wasseraufbereitung anbelangt, so fehlt es in einigen Regionen an ausreichenden Mitteln, um jede Familie mit einer geeigneten Anlage zu versorgen. Daher stellte Pauline Priyanka (SRH Hochschule Heidelberg, Studentin Water Technology, M.Eng.) eine einfache, aber innovative Technologie der Abwasseraufbereitung vor: Bananenstängel, die eine einfache Wasserreinigungsfunktion zu reduzierten Kosten bieten. Diese Möglichkeit eignet sich für arme Gebiete mit starker Wasserverschmutzung.

Außerdem sind Infektionskrankheiten zu einem wichtigen Problem geworden, da zahlreiche Viren durch Abwasser übertragen werden. Um Infektionen zu reduzieren und Viren effektiv zu erkennen, beschrieb Prof. Dr. Shane Rogers (Clarkson University, USA) abwasserbasierte Epidemiologie und Sars-Cov-2 Anwendungen und Herausforderungen in New York und erklärte die aktuelle Situation und den zukünftigen Entwicklungsplan.

Zum Abschluss der Konferenz nahmen die Teilnehmer an einer digitalen Wasser-Erkundungsrallye durch Heidelberg teil, bei der die internationalen Gäste Heidelberg entdecken und Neues über Wasser und architektonische Highlights der Stadt erfahren konnten.

Aktionen für Kinder

Am Weltwassertag planten die Organisatoren auch für Kinder Aktionen ein, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Wasser zu schärfen. In einem Malwettbewerb reichten Kinder ihre Zeichnungen ein, die beschreiben, was Wasser für sie bedeutet (https://democratia-aqua.org/world-water-day). Diese Bilder wurden zusammen mit Postern von Schülern präsentiert (Map) und werden bis zum nächsten Weltwassertag im Jahr 2022 aktiv bleiben, um Bilder, Poster und Sätze zum Thema Water2Me zu sammeln.

Aufgrund der aktuellen Situation erhielten die Kinder ihre Experimentierpakete mit der Post, um sie zu Hause ausprobieren zu können. Studierende der Studiengänge Wassertechnologie, Architektur und Medien- und Kommunikationsmanagement der SRH Hochschule Heidelberg erstellten ein Heft mit Do-It-Yourself-Wasserexperimenten für die Kinder. Das übergeordnete Ziel war es, eine Veranstaltung nicht nur für Studierende und Expert:innen, sondern auch für die nächste Generation zu schaffen.

Dank an alle Förderer

Die Veranstaltungen zum Weltwassertag 2021 an der SRH Hochschule Heidelberg wurden vom DAAD im Programm "Förderung ausländischer Gastdozenten für Lehrzwecke an deutschen Hochschulen" und mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Ein großes Dankeschön geht an die Sponsoren, die den Kindern mit Geschenken für die Gewinner des Malwettbewerbs und Material für die Pakete ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Ein besonderer Dank gilt auch der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA), den Stadtwerken Heidelberg und der Firma ProMinent GmbH für ihre Beiträge.

Auch die Studierenden, Dozent:innen und Freunde des Studiengangs Wassertechnologie, M.Eng. Studiengangs unterstützten Viva Con Agua und beteiligten sich am Run4Water. Vom 22. bis 28. März liefen die Teilnehmer:innen auf eigene Faust, waren aber durch diese Veranstaltung virtuell miteinander verbunden. Das Ziel war auch hier, auf die globale Trinkwassersituation aufmerksam zu machen und Spenden für Trinkwasserprojekte in Südafrika zu sammeln. Die School of Engineering and Architecture sponserte jeden gelaufenen Kilometer des Teams.

Weitere Informationen zum Projekt Democratia Aqua Technica