SRH Hochschule Heidelberg
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YIP-Aqua 2022: auf der Suche nach Lösungen für die Nutzung von Wasser in Mexiko

Bei der YIP-2022 (Your Ideas into Practice) geht es nicht nur um den Austausch von Ideen, Wissen und Problemlösungen, sondern auch um soziokulturelles Bewusstsein und um emotionales Wachstum. Ein Bericht von Sonam Tamang über das zweiwöchige Programm

Einige unserer internationalen Studierenden nahmen an diesem Programm teil, das vom 13. bis 25. Juni 2022 stattfand. Initiiert wurde das Programm von Professor Dr. Ulrike Gayh, Studiengangsleiterin Water Technology an der SRH Hochschule Heidelberg, in Zusammenarbeit mit der Universidad del Valle de Atemajac (UNIVA) aus Mexiko und unter der Leitung und Koordination von Professor Dr. Livier De Regil. Das Projekt "YIP" ist Teil des Baden-Württemberg-STIPENDIUMs für Studierende - BWS plus, ein Programm der Baden-Württemberg Stiftung.

Der erste Tag von YIP-Aqua 2022 begann offiziell mit einer Begrüßung durch den Prorektor der SRH Hochschule Heidelberg und den Dekan der School of Engineering and Architecture. Anschließend führte das International Office die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Campus und durch das Wasserlabor und machte eine kurze Pause zum Mittagessen im Cube.
Später am Abend entdeckten die Teilnehmer bei einer Stadtführung mit Hilfe einer mobilen App die wasserwirtschaftlichen und architektonischen Highlights Heidelbergs. Der erste Tag endete mit einem Brauereibesuch und einem gemeinsamen Abendessen in der Kulturbrauerei in der Heidelberger Altstadt.
Am nächsten Tag leitete Professor De Regil einen Workshop über die Situation der Wasserentwicklung in Mexiko und das Konzept der Frugal Innovation. Während des Workshops wurden die internationalen Teilnehmer:innen aus Ländern wie Indien, Nepal, Mexiko und China in drei Teams aufgeteilt, die sich auf ein bestimmtes Gewässer konzentrierten: den Lerma Fluss, den Chapala See und den Santiago Fluss. Die Teams ermittelten die Quellen, Ursachen und Folgen verschmutzter Gewässer anhand des Problembaumkonzepts. Am Mittag besuchten die Teilnehmer den Energiepark Pfaffengrund und die Bahnstadt. Vertreter des Energieparks Pfaffengrund zeigten die baulichen Details des Parks und erklärten, wie in Zukunft nachhaltige Energie erzeugt und genutzt werden soll.  

Der dritte Tag begann mit einer Stadtführung durch Worms, gefolgt von einem Besuch des Erlebnisgartens, einer Pflanzenkläranlage. Dort wurden sie vom Oberbürgermeister von Worms und zwei jungen Klimaaktivisten herzlich begrüßt. Die Teilnehmer:innen wurden durch alle Bereiche der Pflanzenkläranlage geführt. Sie maßen physikalische Indikatoren wie pH-Wert, Leitfähigkeit, gelösten Sauerstoff (DO), Farbe und Geruch, um zu sehen, welche Wasserqualität in den verschiedenen Phasen vorlag. Die entnommenen Wasserproben wurden in das Wasserlabor der SRH Hochschule Heidelberg gebracht. Im Wasserlabor wurden weitere chemische Parameter gemessen und analysiert. Die Anlage von Feuchtgebieten ist eine der geeigneten Techniken zur Aufbereitung von Wasser aus dem Río Lerma, dem Lago de Chapala und dem Río Santiago.

Am Fronleichnamstag führte Professor Gayh die Teilnehmer von UNIVA Mexiko zum Teltschik-Turm in Wilhemsfeld und verbrachte mit ihnen einen sonnigen Tag beim Kanufahren auf dem Neckar.

Nach dem Wochenende hielt Professor Andreas Gerber, Dekan der School of Engineering and Architecture, einen Vortrag über Innovationsmanagement. Nach einer Diskussion unter den Teilnehmer:innen wählten diese zwei Hauptprobleme im Zusammenhang mit dem Chapala-See aus. Das erste war "Wie kann die Schwermetallkonzentration im Chapala-See reduziert werden, um die sozialen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und ökologischen Bedingungen der Menschen zu verbessern?" Später trat Rolf Stahlhofen von Water is Right als Gast auf. Stahlhofen hat in vielen Teilen der Welt an der Lösung von Wasser- und Sanitärproblemen gearbeitet. Die Erfahrungen, die er teilte, waren wirklich inspirierend.

Von Dienstag bis Freitag ging es auf die jährliche Karst-Exkursion unter Leitung von Dr. Thomas Sterr.  Hierbei wurden Anlagen wie die Kläranlage Neu-Ulm, die Abfallbehandlungsanlagen auf des ZAK in Ringsheim sowie die Trinkwasseraufbereitung der Landeswasserversorgung in Langenau besichtigt. Zudem wurde wie immer in die Phänomene des Karst eingeführt mit dem Höhepunkt der Falkensteiner Höhle.

Am letzten Tag fand ein Treffen mit dem mexikanischen Gast zusammen mit Professor Gayh und Teilnehmer:innen der SRH Hochschule Heidelberg statt. Dort diskutierten die Teilnehmer:innen das Problem und die Lösung der beiden Hauptprobleme, die während der Exkursion angesprochen worden waren. Am Ende der Veranstaltung überreichte Professor Gayh allen UNIVA-Besuchern einen SRH-Hoodie als Zeichen der Freundschaft.

Mit dem YIP-Aqua 2022 wurde eine einmalige Gelegenheit geschaffen, an einem gemeinsamen Problem zu arbeiten, es zu diskutieren und eine geeignete Lösung zu finden. Ein herzliches Dankeschön geht an die Baden-Württemberg Stiftung für diese wunderbare Möglichkeit. Letztendlich gab das YIP-Aqua Projekt zusammen mit der SRH Hochschule Heidelberg und der UNIVA Guadalajara den internationalen Teilnehmern die Möglichkeit, Wissen zu teilen, zusammenzuarbeiten und viele Erinnerungen zu schaffen. Die Teilnehmer:innen der SRH Hochschule Heidelberg freuen sich darauf, die UNIVA Guadalajara zu besuchen und eine Exkursion zum Chapala-See zu unternehmen, um die in den Workshops entwickelten Ideen umzusetzen.

Your Ideas to Practice: A number of our international students participated in the programme of Water Technology and learned a lot about water.

Ein Projekt von

"YIP - Your Ideas to Practice: Exploring all stages of a project life cycle to develop sustainable solutions for water conflicts" ist ein Projekt im Rahmen des Baden-Württemberg-STIPENDIUMs für Studierende - BWS plus, einem Programm der Baden-Württemberg Stiftung.