„Von den Studierenden gechallenged zu werden, bereichert mich ungemein.“ Prof. Dr. Ulrike Sprengel, seit Oktober 2022 Leiterin des Studiengangs Medien- und Kommunikationsmanagement (MuK) im Interview mit unserer Studentin Imke Lübben.
Seit Oktober 2022 sind Sie die neue Studiengangsleiterin von Medien- und Kommunikationsmanagement. Vorher kamen Sie aus dem Unternehmensbereich. Wieso haben Sie sich nun dafür entschieden, in die Lehre zu gehen?
Für mich war es vielmehr eine Entscheidung, wieder in die Lehre zurückzugehen. Ich hatte bereits Lehrerfahrungen während meiner Doktorarbeit machen dürfen und habe auch freie Zeiten in der Elternzeit zum Unterrichten genutzt, u.a. sogar hier an der SRH im Studiengang MuK.
Lehre hat für mich immer zwei Seiten: Zum einen die Zeit vor der eigentlichen Lehre, in der Inhalte aufbereitet, strukturiert und sie thematisch eingeordnet werden. Das allein macht mir schon sehr viel Spaß! Dazu kommt aber noch die andere Seite – das, was im Austausch während der Lehre passiert. Hier von den Studierenden gechallenged zu werden, Neuerungen zu erfahren und ihre Ansichten zu verstehen – gerade in einer sich immer schneller ändernden Medienwelt -, gibt mir viel zurück und bereichert mich ungemein.
Was ist für Sie in den ersten sechs Monaten die größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung war und ist es immer noch, den Überblick zu bewahren. Bei über 200 Studierenden, 22 Modulen und ca. 40 externen Dozierenden war das am Anfang ein ganz schöner Brocken. Dazu kommen noch die Feinheiten der Prüfungsordnungen, Prozesse und Fristen – das sind nicht nur für Studierende komplizierte und anstrengende Themen. Und dann natürlich die Vorbereitung meiner Lehrveranstaltungen – aber das ist für mich ja eine sehr angenehme Herausforderung.
Was begeistert Sie an der Hochschule?
Ich mag das Campus-Gefühl an der SRH Hochschule Heidelberg und den blauen Turm als Zentrum und Wahrzeichen der Hochschule. Da ich selbst an einer eher anonymen Universität in Berlin mit großen, gesichtslosen Gebäuden studiert habe, hatte ich dieses Gefühl von Zusammengehörigkeit und Nähe durch einen klaren Ortsbezug zumindest während meines Studiums nicht.
Was ist für Sie das Besondere an dem Studiengang?
Der Studiengang ist aufgebaut wie eine „Reise durch die Medienwelt“ – Studierende lernen sehr praxisbezogen viele relevante Bereiche der Branche kennen. Dazu unterrichten wir nach dem CORE-Prinzip kompetenzorientiert und in Fünf-Wochen-Blöcken. Auf diese Weise sammeln die Studierenden nicht nur Fachwissen und bilden Kompetenzen aus, sondern sie erfahren bereits im Studium, welche Arbeitsfelder ihnen liegen, und sie können gezielt ihren Berufsweg entwickeln. Nach den drei Jahren können sie bei Bewerbungen schon auf ein breites Spektrum an Arbeitsproben zurückgreifen, wie z.B. Radio- und Redaktionsbeiträge, Filme oder Trendberichte.
Inwiefern möchten Sie den Studiengang weiterentwickeln?
Im Rahmen der Neuakkreditierung im nächsten Jahr möchte ich den Studiengang digitaler ausrichten. Das heiß, dass insbesondere Themen wie Content Creation für verschiedene digitale Kanäle sowie digitale Marketingstrategien wie Influencer:innen-Marketing und Native Advertising eine größere Rolle spielen werden. Zudem möchte ich die „Reise durch die Medienwelt“ um Themengebiete erweitern, die auch in das Aufgabengebiet angehender Medien- und Kommunikationsmanager:innen fallen können, wie etwa Public Affairs, CSR- und Nachhaltigkeitskommunikation.
Stellen Sie sich vor, Sie wären angehende MuK-Studentin. Auf welches Modul würden Sie sich am meisten freuen?
Ich würde wohl am liebsten die „Produktionsfirma“ besuchen. Da ich ein sehr großer Film-Fan bin, würde ich gern selbst noch einmal hinter der Kamera stehen und von Profis aus der Praxis lernen, einen guten Film zu drehen.
Und auf welches Modul würden Sie sich am wenigsten freuen?
Wohl am ehesten auf die „Unternehmenskommunikation“ – nicht, weil es nicht interessant wäre, sondern weil ich diesen Bereich aus inzwischen fast 10 Jahren Berufserfahrung ziemlich gut kenne und daher andere Module spannender fände.
Was ist Ihr Tipp für alle Studierenden von Medien- und Kommunikationsmanagement?
Bleiben Sie neugierig und gehen Sie unvoreingenommen an die einzelnen Module heran. Viele Studierende denken vielleicht beim Titel eines Moduls „Oh, das Themengebiet ist so gar nicht meins!“ Oft merken sie erst im Verlauf der Lehre, wie interessant ein Thema, wie z.B. „Messebau“, dann doch für sie sein kann oder welche Querverbindungen sie zu möglichen praktischen Erfahrungen oder zu vorausgehenden Lehrveranstaltungen ziehen können.
Stationen von Prof. Dr. Ulrike Sprengel, Studiengangsleitung Medien- und Kommunikationsmanagement:
- aufgewachsen in der Nähe von Hannover (Niedersachsen)
- 2000 – 2003 Studium Chemie, Bachelor of Science an der HU und FU Berlin
- 2003 – 2007 Studium Medienberatung an der TU Berlin
- 2008 – 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der WWU Münster
- 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Bundestag
- 2011 – 2012 Promotionsabschlussstipendiatin der WWU Münster
- 2013 – Promotion zur Dr. phil. im Bereich Medienwissenschaft an der TU Berlin
- 2013 – 2015 Volontariat Corporate Communications & Governmental Relations bei BASF
- 2015 – 2017 Global Research Communications Manager BASF
- 2017 – 2022 Pressesprecherin für Ernährung und Gesundheit bei Nestlé Deutschland
- seit Oktober 2022 Professorin und Studiengangsleiterin Medien- und Kommunikationsmanagement an der SRH Hochschule Heidelberg
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