
Studierende der SRH Hochschule Heidelberg haben einen Methodenkoffer entwickelt, der beim Umgang mit traumatisierten geflüchteten Kindern hilft. Der Koffer soll an mehreren Grundschulen in Heidelberg und Umgebung zum Einsatz kommen.
Studierende der SRH Hochschule Heidelberg haben einen Methodenkoffer entwickelt, der beim Umgang mit traumatisierten geflüchteten Kindern hilft. Der Koffer soll an mehreren Grundschulen in Heidelberg und Umgebung zum Einsatz kommen.
Masterstudierende des Studiengangs Soziale Arbeit an der SRH Hochschule Heidelberg haben im Rahmen des Moduls „Psychosoziale Beratung und Gesundheitsförderung“ einen Methodenkoffer entwickelt. Der Koffer „Fridu´s Plapperbox“ verfolgt das Ziel, Grundschullehrkräfte im Umgang mit aus der Ukraine geflüchteten Kindern zu unterstützen und über Traumata aufzuklären. Der erste Koffer wurde am 20. Juni 2022 an die Fröbel-Schule in Wieblingen überreicht.
Im Hinblick auf die aktuelle politische Weltlage haben Master-Studierende der Sozialen Arbeit den Fokus ihrer Projekte auf die Integration von Geflüchteten gelegt. Aufgabe im Modul war es, eigenständig ein gesundheitsförderndes soziales Projekt zu konzipieren, durchzuführen und dieses anschließend zu evaluieren. So ist in einer Arbeitsgruppe der Methodenkoffer „Fridu´s Plapperbox“ entstanden.
Der Name des Koffers wurde von den Studierenden kreiert. „Fridus´“ als altdeutsches Wort für „Frieden“ steht im Kontext der aktuell so relevanten Flüchtlingsthematik. So beinhaltet der Koffer auch das Maskottchen Fridu, eine Papageien-Handpuppe, denn der Fokus des Koffers liegt auf dem Thema Kommunikation. Der Koffer hat einen Aufklärungs- und Anwendungscharakter: Durch verschiedene Plakate, deutsch-ukrainische Wortkarten oder einem deutsch-ukrainischen Stundenplan soll die Kommunikation zwischen Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern, aber auch unter den Kindern selbst unterstützt und gefördert werden. Zusätzlich enthält der Methodenkoffer Material zur Psychedukation im Umgang mit Traumata.
Projektleiterin Prof. Dr. Maren Bösel betont den Anwendungsfokus des Koffers: „Ziel ist es, insbesondere Lehrerinnen und Lehrern Methoden mit an die Hand zu geben, die in der Praxis auch leicht umsetzbar sind.“
In die Entwicklung des Koffers ist auch die Expertise von Prof. Dr. Eva Möhler, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum des Saarlandes mit eingeflossen. Sie hat bereits auf dem Feld der Traumatisierung bei Kindern geforscht und unterstützt das Projekt. Bis zu den Sommerferien wird die Funktion des Koffers getestet. Anschließend sollen die Inhalte dann angepasst und optimiert werden, sodass der Koffer mit Hilfe von möglichen Kooperationspartnern flächendeckender angewendet werden kann. Der Methodenkoffer soll in der ersten Phase neben der Fröbel-Schule drei weiteren Grundschulen in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis überreicht werden.
Auch die zweite "Plapperbox" haben die Studierenden mittlerweile überreicht: Die Projektgruppe besuchte dafür die Neurott-Gemeinschaftsschule in Ketsch. Dort übergaben sie den Koffer der Konrektorin Martina Rittershofer und der Schulsozialarbeiterin Olga Klasen. Die dortigen Lehrkräfte sind sehr gespannt darauf, „Fridu´s Plapperbox“ in die Unterrichtseinheiten einzubauen und Erfahrungen mit den Kindern zu sammeln.
Im November 2022 wurde der dritte Methodenkoffer „Fridu“ an die Schloss-Schule Gomaringen (Grund- und Werkrealschule) überreicht. Rektor Magnus Klinzing freute sich sehr im Namen der Schule und tauschte sich mit den inzwischen ehemaligen Studierenden über die Inhalte und die Anwendung des Koffers im Schulalltag aus. "Hier konnte unsere Projektgruppe auch interessante Hinweise für den weiteren Ausbau der Koffer-Inhalte sammeln", berichtet die Projektvertreterin Lena Krug, mittlerweile Alumna der SRH Hochschule Heidelberg.