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Internationales

Vorbereitung auf ein Auslandssemester in Bhutan

Lucas Leitz, Student des Faches International Business, studiert fünf Monate am Royal Thimphu College in Bhutan. Heute erzählt er, wie er sich auf seinen Auslandsaufenthalt vorbereitet hat.

Wenn du ein Auslandssemester in Bhutan planst, gibt es einige Dinge, die du im Vorfeld wissen solltest: Zum Einen, dass die bürokratischen Anforderungen für die Bewerbung recht umfangreich sind. In meinem Fall waren der Bewerbungs-E-Mail insgesamt 14 Dokumente angehängt, darunter der übliche Lebenslauf und ein Motivationsschreiben, aber darüber hinaus viele Formulare, die vom Royal Thimphu College (RTC) verlangt werden, und viele Genehmigungsformulare der Hochschule. Einige werden von RTC verlangt, andere für die Visumsanträge. Stell dich also darauf ein, dass du eine Menge Papierkram ausfüllen und vorbereiten musst. Meiner Erfahrung nach verläuft der gesamte Prozess viel reibungsloser, wenn man sich an alle Anforderungen hält und alle Formulare von Anfang an richtig ausfüllt. Außerdem kann es eine Menge Ärger ersparen, wenn man beim Check-in am Abflughafen alle wichtigen Dokumente in Papierform zur Hand hat. Während des Höhepunkts der Lockdowns und Reisebeschränkungen wurde dies sicherlich noch verstärkt, aber die Reise- und Visabeschränkungen für Bhutan sind bekanntermaßen hart. In meinem Fall hatte ich Glück, aber bei drei der sechs anderen Austauschschüler, die an mein College gingen, führten Komplikationen beim ersten Check-in dazu, dass sie nicht an Bord gehen durften und eine ganze Woche auf den nächsten Flug warten mussten.

Auch kulturell gibt es einige Dinge zu beachten: Man sollte natürlich bereit sein sich anzupassen. In Bhutan sind die bemerkenswertesten kulturellen Merkmale, die man vor der Reise kennen sollte, dass die Menschen hier sehr konfliktscheu und gemeinschaftlich eingestellt sind. Das bedeutet, dass Konflikte um jeden Preis vermieden werden, und wenn jemand anderer Meinung ist als sie, wird er seine Meinung nicht unbedingt kundtun. Du musst also ein wenig zwischen den Zeilen lesen. Das kollektive Denken ist großartig, denn du wirst immer mindestens einen Freund dabei haben, der dir helfen will, und bei Gruppenaktivitäten herrscht immer eine grundlegende Harmonie, da jeder auf den anderen achtet und dafür sorgt, dass sich jeder wohl fühlt. Davon abgesehen sind die Menschen hier sehr integrativ, und ich habe nicht einen einzigen Fall erlebt, in dem jemand absichtlich ausgeschlossen wurde. Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch, dass man nicht unbedingt Verständnis dafür hat, wenn man etwas alleine oder für sich alleine machen möchte. Das mag für die meisten Europäer etwas überraschend sein, da die westliche Kultur im Gegensatz dazu eher individualistisch ist.

Was das Packen betrifft, so gibt es einige Dinge, die man beachten sollte, abgesehen von denen, die in der sehr umfangreichen Packliste von RTC aufgeführt sind. Es wird nicht viel benötigt, aber fast alle einheimischen Studierenden tragen überall Gummilatschen, auch beim Wandern. Wenn du dich also unauffällig verhalten willst, solltest du welche mitnehmen. Außerdem solltest du Fußballschuhe mitbringen, wenn du gerne spielst, denn es gibt einen großen Fußballplatz direkt auf dem Campus. Es überrascht nicht, dass Wandern und Trekking zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen in Bhutan gehören, daher ist es ratsam, eine geeignete Wanderausrüstung mitzubringen. In den Sommermonaten gibt es eine Monsunzeit, die ich selbst noch nicht erlebt habe, aber ein paar Regensachen wären gut, ansonsten sind die Tage in der Regel recht warm, und die Nächte sind eher etwas kühl. Es gibt keinen Grund zur Sorge, denn alles, was man braucht, kann man in der Stadt kaufen. Es wäre jedoch schön, ein paar kleine Geschenke von zu Hause mitzubringen für die engen Freunde, die du hier findest.

Lucas Leitz studiert International Business und ist zur Zeit im Auslandssemester in Bhutan.
Lucas Leitz, Student des Bachelorfaches International Business, absolviert sein Auslandssemester in Bhutan.
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