Unsere Architektur-Masterstudentin Pooja spricht über ihre Karrierepläne. Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März bildet ihre Geschichte den Auftakt zu unserer kleinen Serie über starke Frauen.
Wenn Studierende ihr Studium beginnen, stellt das Umfeld oft zwei wichtige Fragen. Die erste lautet: Warum hast du dich für ein Studium an dieser Hochschule entschieden? Die zweite lautet: Was sind deine Pläne nach dem Studium? Das ist ein wichtiger Gedanke und es kostet viel mentale Energie, sich für seinen Lebensweg zu entscheiden. Dazu kommt, dass man es bei einer Karriere in einem sehr vielseitigen Bereich wie der Architektur und als Studentin aus einem anderen Land sehr schwer hat, den perfekten Platz in der Berufswelt zu finden. Es gibt einen Spruch von Zaha Hadid, der berühmten Architektin: "Es gibt 360 Grad, warum sollte man sich auf einen Grad festlegen?" Es stimmt, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, seinen Weg zu gehen und nach dem Architekturstudium Geld zu verdienen. Und doch möchten alle Architekt:innen etwas Außergewöhnliches tun.
Ich bin Pooja Mehta, eine 30-jährige indische Architektin mit einem indischen Master-Abschluss in Stadtplanung und -entwicklung. Gesellschaft, Raum und Kultur haben einen großen Einfluss auf das Wachstum der Städte. Architektur und Stadtplanung sind für mich ein Mittel, eine andere Kultur zu erleben und zu erforschen. Ich bin immer auf der Suche nach Gelegenheiten, bei denen ich mit Menschen in Kontakt treten kann, um neue Dinge zu lernen und die Kultur im Bereich Design und Entwicklung zu erkunden. Genau das erlebe ich hier in Deutschland, wo ich die Möglichkeit habe, meinen Horizont zu erweitern, indem ich den internationalen Kontext erkunde. Die SRH Hochschule Heidelberg in Deutschland hat mich mit offenen Armen empfangen. Innerhalb eines Jahres habe ich viele Meilensteine in meinem Leben erreicht. Ein Beispiel ist, dass ich als erste der neuen Architekturstudierenden an der Hochschule ein Deutschlandstipendium erhalten habe. Andere Beispiele: Ich war Botschafterin für meinen Studiengang, die erste Mitarbeiterin der School of Architecture, die im International Office angefangen hat zu arbeiten und die Erste, die ein HAW.International-Forschungsstipendium für meine Abschlussarbeit in meinem zweiten Masterstudiengang erhalten hat. Für viele von euch mag es sich normal anfühlen, überall die Erste in seiner oder ihrer akademischen Laufbahn zu sein. Aber für mich ist es eine Leistung. Denn als ich mich ursprünglich an der SRH Hochschule Heidelberg beworben habe, wurde meine Bewerbung mit der Begründung abgelehnt, dass ich im Bachelor nur eine Zwei bekommen habe. Ich habe dann aber eine E-Mail an den Beauftragten geschickt und ihm erklärt, dass ich über Berufserfahrung, auch in der Industrie und in der Wissenschaft, verfüge und mein Masterstudium mit Auszeichnung abgeschlossen habe. Daraufhin wurde meine Bewerbung unter Vorbehalt angenommen. Jetzt bin ich die erste Person, die das Eis an vielen Orten bricht.
Hier auf dem Campus habe ich viele neue Studierende kennengelernt und ihnen bei ihrer Ankunft geholfen, indem ich ihnen im Rahmen meiner Tätigkeit als studentische Hilfskraft im International Office die Stadt gezeigt, gemeinsam die neue Kulturen erkundet habe und mit ihnen essen war. Meine Kolleg:innen haben mir die Leitung vieler Veranstaltungen ermöglicht, so dass ich meine Führungsqualitäten bei kleinen Aufgaben von Anfang bis Ende auffrischen konnte. Diese Möglichkeit als studentische Hilfskraft auf dem Campus zu arbeiten, hat mir geholfen, weitere Fähigkeiten zu entwickeln, auch für mein Studium, und hat mir auch die finanziellen Möglichkeiten gegeben, das Leben hier in vollen Zügen zu genießen. Jetzt fühle ich mich bereit, mit diesen Fähigkeiten in die Arbeitswelt einzutreten, um meine zukünftigen Ziele zu erreichen.