SRH Hochschule Heidelberg
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SRH Studierende & HDM: Gemeinsam für nachhaltige Energielösungen

Im Modul "Energie und Nachhaltigkeit" vertiefen sich Studierende des Masterstudiengangs International Business and Engineering (M.Eng.) in die Analyse von alternativen Energieversorgungsoptionen in Kooperation mit der Heidelberger Druckmaschinen AG.

Studierende bei Rundgang bei Heidelberger Druckmaschinen

Um sowohl die Sichtweise der Studierenden als auch Insights von unserem Kooperationspartner Heidelberger Druckmaschinen kennenzulernen, haben wir verschiedene Interviews mit den SRH Studierenden Siri Schröer und Nazli Ghazvanchahi und Felix Heckel, HDM, durchgeführt. Vielen Dank für die spannenden Eindrücke!

Frau Schröer, was waren ihre Projektziele der Studie zur Emissionsreduktion? Welche innovativen Ideen oder Lösungsvorschläge haben Sie entwickelt, um Emissionen zu reduzieren?

Wir haben ein Energiekonzept entworfen, welches HDM in Zukunft klimaneutral werden lässt. Die Vorgaben waren, das ab 2030 mit Zertifikaten und ab 2040 ohne Zertifikate zu schaffen und dabei die wirtschaftlichen, technischen und ökologischen Aspekte zu betrachten. Dafür haben wir verschiedene Daten von HDM zur Verfügung gestellt bekommen, auf welchen wir unsere Arbeit dann aufbauen konnten. Um die Emissionen zu reduzieren haben wir uns vor allem auf die Energieversorgung, also sowohl Strom als auch Wärme, konzentriert. Vielversprechende Lösungen für die Stromversorgung in der Zukunft sind vor allem Photovoltaikanlagen. HDM hat einige Hallendächer, die bis jetzt ungenutzt sind, also erschien uns diese Nutzung der Dachflächen vielversprechend. Bei der Wärmeversorgung ist eine mögliche Lösung der Einsatz von Wärmepumpen, da bei diesen keine fossilen Energieträger verbrannt werden müssen, um Wärme zu erzeugen. 

Frau Ghazvanchahi, welche Erfolge oder Entdeckungen haben Sie während des Projekts gemacht? Gab es besondere Erkenntnisse oder Lehren, die Sie überrascht oder beeindruckt haben?

Unser größter Erfolg war es, dem Unternehmen eine schlüssige Lösung für sein Vorhaben zu liefern. Wir haben die neuesten Entwicklungen in der Umwelttechnik erforscht und Einblicke in verschiedene Energietechnologien gewonnen und gelernt, wie man Energiespartechniken unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Indikatoren vorteilhaft für das Unternehmen einsetzen kann. Wir waren erstaunt über die begrenzte Forschung und das Fehlen ähnlicher Projekte in der Branche. Wir stellten fest, dass das Interesse der Unternehmen und der Bevölkerung an der Entwicklung von Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft in der Druckmaschinenindustrie zunimmt. 

Frau Schröer, Welche neuen Fähigkeiten oder Erfahrungen haben Sie durch dieses Projekt gewonnen? Inwiefern hat Sie diese Erfahrung für Ihre zukünftige berufliche Entwicklung beeinflusst?

Das größte Learning war vermutlich als Gruppe das komplette Projekt von Beginn an, mit verschiedenen Ideen, bis zum konkreten Ende, des Verfassens der Arbeit, mit zusammenführen und formatieren der Texte, zu bestreiten. Es gab Gruppen zwischen 2-4 Personen. Während Gruppenmeetings hat jede*r mal die Rolle des Teamleiters/ der Teamleiterin übernommen und so seine Fähigkeiten in diesem Bereich verbessern können. Dazu kommt, dass jede*r bestimmte Bereiche der Arbeit übernommen hat. So hat man gelernt, für bestimmte Themen genau zu recherchieren, verschiedene Quellen zu vergleichen und daraus die relevanten Informationen für seinen Teil der Arbeit zu ziehen. In diesem Zusammenhang wurden auch sehr viele Berechnungen gemacht, um die verschiedenen Techniken genau zu vergleichen. Viele haben den Umgang mit Excel noch viel genauer gelernt, ebenso wie das Schreiben einer 30-seitigen Arbeit. Für unsere berufliche Entwicklung war diese Phase des Projektmanagements mit den oben genannten Komponenten sehr wertvoll, da man lernen konnte, mit Schwierigkeiten umzugehen und als Team zusammen zu arbeiten.

Frau Ghazvanchahi, Wie würden Sie Ihre Erfahrung und Arbeit in diesem Projekt insgesamt reflektieren? Gibt es abschließende Gedanken oder Botschaften, die Sie mit anderen teilen möchten?

Unsere Projektreise verband nahtlos Erfahrungen aus der Praxis mit wissenschaftlicher Forschung. Zusätzlich zu den aufschlussreichen praktischen Erfahrungen förderten schülerzentrierte Aktivitäten unser Verständnis. Der Aufbau realer Szenarien schärfte unsere Problemlösungsfähigkeiten, und die Betonung von Gruppenaktivitäten verdeutlichte die Bedeutung von Teamarbeit und Kooperation. Alles in allem hat dieses Projekt die Bedeutung praktischer Erfahrungen und der Zusammenarbeit für die berufliche Entwicklung erneut unterstrichen.

Portraitfoto Doruk Özdemir
Prof. Dr.-Ing. Enver Doruk Özdemir

School of Engineering and Architecture | Professor | Studiengangsleiter International Business & Engineering (M. Eng.) | Länderbeauftragter Türkei

Studierende Siri Schröer
Nazli Ghazvanchahi
Studierende Nazli Ghazvanchahi
Felix Heckel Heidelberger Druckmaschinen
Felix Heckel, Energy Project Manager, HDM

Interview mit Heidelberger Druckmaschinen AG

„Die Studierenden wurden gebeten als fiktionale Energieberater Heidelberger Druckmaschinen hinsichtlich der zukünftigen Energiebedarfsdeckung zu beraten. Ziel der Beratung war es, Szenarien für eine möglichst klimaneutrale und nachhaltige Versorgung von Strom und Wärme zu entwickeln.“, beschreibt Felix Heckel, Energy Project Manager bei Heidelberger Druckmaschinen AG, die Zusammenarbeit. „Die Vorschläge umfassten einerseits den Ausbau und Weiterentwicklung bestehender Technologien unseres Energienetzes. Hierbei gab es verschiedene interessante Betrachtungsweisen. Zum anderen wurden Technologien vorgeschlagen, die bei Heidelberger Druckmaschinen aktuell noch nicht zum Einsatz kommen. Für unsere langfristige Energiestrategie werden wir auch diese vorgeschlagenen Technologien betrachten.“ 

Auch zukünftig werden die Ergebnisse der SRH Studierenden Berücksichtigung finden, so erläutert Felix Heckel weiter: „Durch die Ergebnisse fühlen wir uns auf unserem aktuellen Weg bestätigt. Wir werden weiterhin unseren Energieverbrauch reduzieren und die Eigenerzeugung vorantreiben. Auch für die langfristige Entwicklung haben die Studierenden konkrete und interessante Analysen durchgeführt, die uns bei der Entscheidungsfindung unterstützen werden.“