SRH Hochschule Heidelberg
Menschen

"Von kleinen Anfängen zum Unternehmertum"

Unser Alumnus Sascha Haggenmüller absolvierte seinen Master in Betriebswirtschaftslehre und ist Mitgründer als auch Geschäftsführer von Radial. Sein Unternehmen unterstützt deren Kunden „hands on“ im Finanzbereich.

Portraitfoto Sasha Hagenmüller

Erzähl doch mal, was machst du gerade und wie sieht dein beruflicher Alltag aus?

Ich bin Mitgründer und Geschäftsführer des Beratungs- und Weiterbildungsunternehmens Radial mit Sitz in München. Zum einen beraten wir Private Equity-Investoren und deren Portfoliounternehmen bei allen Finance-bezogenen Themen im Rahmen von Unternehmenstransaktionen und -transformationen. Zum anderen bieten wir mit der Radial Academy hochschulzertifizierte Weiterbildungskurse für Fach- und Führungskräfte im Finanzbereich an. 

Als Gründer ist es schwierig, von einem beruflichen Alltag zu sprechen. Mal kann dies klassische Projektarbeit sein, wobei wir bspw. für Mandanten Financial Due Diligence-Projekte durchführen, Excel-Finanzmodelle erstellen oder PowerBI-Modelle für automatisierte Controlling & Reporting-Prozesse aufsetzen. Zum anderen kann es sein, dass ich ein Seminar oder Training bzw. einen Impulsvortrag halte. Dazu kommen Vorstellungsgespräche, LinkedIn-Marketing, administrative Themen, das Treffen strategischer Entscheidungen, Coaching-Gespräche mit unseren Teammitgliedern und vieles mehr. So anstrengend, wie das klingt, so bereichernd ist es, da man fachlich und persönlich immer gefordert ist und außerhalb der Comfort Zone operiert. 

Was macht deine Branche so spannend für dich?

Unsere Branche ist insbesondere mit Private Equity-Investoren als unseren Key Stakeholdern bzw. Eigentümern unserer Mandanten sehr spannend. Zum einen arbeitet man immer in herausfordernden Projekten mit Themenstellungen am Zahn der Zeit, zum anderen eben in einer Branche, in welcher Geschwindigkeit, Verbindlichkeit, klare Kommunikation und Proaktivität neben höchster Qualität und fachlicher Expertise das oberste Gebot haben. Darüber hinaus ist das Networking äußerst spannend und sehr früchtetragend, da die Branche untereinander wieder sehr stark vernetzt ist. Nach über 10 Jahren in dem Beruf kenne ich unzählige Anwälte, Private Equity-Investoren, andere Berater und Leute aus angrenzenden Berufen und konnte mir ein sehr großes Netzwerk aufbauen, was zugleich die Grundlage meiner unternehmerischen Tätigkeit ist. 

Wie stellst du dir deinen zukünftigen beruflichen Werdegang vor? Welche Karrierewege, Aufstiegschancen oder Berufsfelder würdest du in den nächsten Jahren gerne anstreben?

Wie bereits gesagt, macht mir das Unternehmertum an sich am meisten Spaß. Daher strebe ich ständig nach neuen Ideen und Geschäftsfeldern. Persönlich würde ich gerne einen großen Anteil meiner Zeit zukünftig auf das Halten von Seminaren und Trainings, das Coaching von Fach- und Führungskräften sowie das Halten von Keynotes und Vorträgen investieren. Des Weiteren sehe ich Radial mit einem Standort in den USA und mit einem guten Team weiter stark wachsen. Auch würde ich es nicht ausschließen, zukünftig noch weitere Unternehmen zu gründen.

Bewerbungsverfahren sind immer aufregend. Wie hast du diese Phase direkt nach dem Studium in Erinnerung? Gab es besondere Herausforderungen?

Die Phase nach meinem Studium war relativ unspektakulär. Ich wusste nicht so richtig, was ich machen sollte, wusste aber, dass ein Start bei einer Big4 wahrscheinlich kein Fehler ist. Über persönliche Kontakte, die ich bereits während meines Studiums knüpfen konnte, bin ich dann direkt nach meinem Studium 2012 als Wirtschaftsprüfungsassistent bei EY eingestiegen. 

Was konntest du aus deinem Studium mitnehmen, das in der Arbeitswelt hilfreich ist?

Insbesondere bis heute wertvolle Kontakte. Zum einen Kommilitonen, mit denen ich mich bis heute regelmäßig austausche; zum anderen ein sehr enger Draht zu Prof. Dr. Henning Werner, mit dem wir heute eng zusammenarbeiten, u. a. im Rahmen unseres zertifizierten Lehrgangs „ESG Implementation Manager“. Bis heute bin ich mit der SRH Hochschule Heidelberg eng verwoben und habe insbesondere gelernt, zu netzwerken und guten Kontakte dauerhaft an mich zu binden. 

Lang ist´s her: Wie ist es dazu gekommen, dass du dich für deinen Studiengang entschieden hast?

Das war bei mir wie so vieles reines Bauchgefühl. Zunächst einmal wollte ich unbedingt Erfahrungen in einer anderen Stadt sammeln und habe nach einem Besuch in Heidelberg mich sofort unglaublich wohl gefühlt. Auch der Besuch an der Hochschule hat mich innerlich einfach ja sagen lassen. Ich entscheide üblicherweise auch im Unternehmen sehr schnell und nach Bauchgefühl. BWL war für mich ebenfalls klar, da ich noch nicht wusste, was ich genau machen möchte, mich aber „Business“ an sich schon immer interessiert hat, sprich wie wird Geld verdient, welche Abläufe im Unternehmen gibt es, welche rechtlichen und finanziellen Fallstricke gibt es, etc. 

Was hat dein Studium an der SRH Hochschule Heidelberg besonders gemacht?

Eindeutig die Menschen, insbesondere unser damaliger International Track Jahrgang. Die Menschen waren durch die Bank interessant, mit spannenden Hintergründen und einem Wahnsinnshumor. Jede und jeder Studierende war für sich ein Unikat. So haben wir nicht nur im Studium selbst Gas gegeben, sondern auch bei vielen Partys und lustigen Aktionen, über die wir heute noch philosophieren. 

Welche Erfahrungen würdest du gerne Studierenden oder Young Alumni auf ihrem Weg mitgeben?

Man sollte versuchen, ständig in einem Aktionsmodus zu sein, sprich, wenn es mal schwierig wird oder Probleme gibt, sich nie in die schwache Opferrolle gedanklich begeben, sondern sich weiterbewegen und handeln. Probleme sind am Ende Chancen zu wachsen und sich weiterzuentwickeln und auch wenn man es im jeweiligen Moment noch nicht spürt, prägen einen diese schweren Herausforderungen am meisten. Zum anderen ist es wichtig, das eigene Ego kritisch zu reflektieren, um sich nicht selbst zu manipulieren. Wenn man ergebnisorientiert und im Team erfolgreich arbeiten will, müssen eigene Ideen und Vorschläge oftmals weichen, um das beste Ergebnis zu erzielen. Das macht am Ende auch eine gute Führungskraft mit aus. Das beides zu begreifen macht mich nicht nur deutlich produktiver, sondern auch deutlich glücklicher.