
Beim Weltwassertag am 22. März beschäftigten sich Jung und Alt in allen Erdteilen mit der wichtigsten Ressource auf Erden.
Beim Weltwassertag am 22. März beschäftigten sich Jung und Alt in allen Erdteilen mit der wichtigsten Ressource auf Erden.
Auch in diesem Jahr war der Weltwassertag am 22. März Anlass für ein gesellschaftliches Event mit weltweiter Ausstrahlung. Während die Ressource Wasser auf der Nordhalbkugel oft als selbstverständlich wahrgenommen wird, ist das Wasserangebot im südlicheren Teil unseres Planeten sehr begrenzt. Was unsere Organismen jedoch alle verbindet ist das Grundbedürfnis, welches uns am Leben hält. Doch aus welchen Quellen stammt das Trinkwasser eigentlich?
Unter dem diesjährigen Motto „Das Unsichtbare sichtbar machen“ richten wir die Aufmerksamkeit besonders auf das Grundwasser. Es ist zwar nicht augenscheinlich, aber von elementarer Bedeutung, denn allein in Baden-Württemberg werden über 70 Prozent des Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen. Die Bildung von Grundwasser lässt sich auf die Versickerung von Niederschlägen zurückführen. Die Forschung der letzten Jahre zeigt, dass Grundwasser aufgrund des Klimawandels schwindet. In den nächsten 100 Jahren, so die Erkenntnis der Wissenschaftler, wird wahrscheinlich nur die Hälfte der Grundwasseraufkommen weltweit wieder vollständig aufgefüllt werden können.
Kinder forschen im Wasserlabor
Auf diese Missstände macht die SRH Hochschule Heidelberg mit verschiedenen Aktionen für Kinder aufmerksam. Vor allem junge Menschen sollen angesprochen werden, denn sie werden gegen die Wasserverknappung in naher Zukunft ankämpfen müssen. Prof. Dr. Ulrike Gayh, Studiengangsleiterin von Water Technology, plante gemeinsam mit Dr. Enis Yazici, Dr. Kenneth Bedu-Addo sowie drei ihrer Studierenden online und in Präsenz interessante Mitmachaktionen, die Wasserwissenschaft kindergerecht vermitteln. Die Studierenden standen den Kindern mit Rat und Tat zur Seite, als sie in Stationsarbeit zahlreiche Wasserexperimente durchführten zu Themen der Wasserreinigung, Neutralisierung, Kapillarwirkung und Strömungsmechanik des Wassers sowie Boote und Roboter. „Ohne euer außergewöhnliches Engagement hätten wir die Kinderaugen für das Thema Wasser nicht zum Leuchten gebracht“, bedankte sich Frau Prof. Dr. Gayh bei ihren angehenden Wasserwissenschaftlern. Lotta haben eigentlich alle Stationen gefallen, erzählt die sechsjährige Teilnehmerin der Veranstaltung: "Am besten fand ich es, dass wir das Wasser mit Papieren bunt färben konnten." Was sie gelernt habe an diesem Tag? "Ganz viel! Zum Beispiel, dass man mit Sand Wasser reinigen kann. Obwohl Sand ja erst mal schmutzig aussieht."
In einem Malwettbewerb können Kinder über den Weltwassertag hinaus selbsterstellte Bilder auf eine Online-Weltkarte hochladen. Daran beteiligten sich nicht nur Kinder in Deutschland, sondern auch in Mexiko, Indien oder Ghana. Durch Sachspenden der DWA, ProMinent und den Stadtwerken Heidelberg erhielten die kleinen Teilnehmer:innen im Wasserlabor und beim Malwettbewerb kleine Anerkennungen und Preise. Die Turnbeutel mit den Preisen wurden auch nach Indien, Ghana und Mexiko geschickt.
Wissenschaftler:innen im Austausch
Aber nicht nur Kinder durfte die SRH Hochschule willkommen heißen, sondern in einer International World Water Day Online Conference konnten die Heidelberger Gastgeber um die 30 Wasserexpertinnen und -experten aus Serbien, Ghana, Bhutan, Nepal, Honduras und dem Iran die aktuellen Forschungsergebnisse diskutieren. Im Fokus standen dabei Themen von Wasserknappheit und Verschmutzung des Grundwassers über die Wasseraufbereitung bis hin zu innovativen Lösungen für das Wassermanagement. In einer Posterpräsentation beschrieben ausgewählte Masterstudierende ihre Ideen rund um ihre Forschungsprojekte.
Rallye durch Heidelberg
Zum Abschluss der Veranstaltung konnten die Teilnehmer:innen mittels der Explorer-App wasser- und architektonische Highlights der Stadt Heidelberg erkunden – digital und in Präsenz.
Als Stadt am Fluss bietet Heidelberg für eine Rallye rund ums Wasser natürlich viele schöne Anknüpfungspunkte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in allen Ecken der Welt hatten enorm viel Spaß.
Neues Wasserprojekt „Flow“ für interessierte Bürger:innen
Im „Citizen Science Projekt“ untersuchen die Forscher:innen der SRH Hochschule Heidelberg gemeinsam mit Bürger:innen aus der Region Heidelberg den ökologischen Zustand von Fließgewässern im benachbarten Odenwald. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Erhebung und Bewertung von Gewässerdaten zum Schutz der deutschen Gewässer. Für die im Mai und Juni stattfindenden Untersuchungen können sich gerne interessierte Bürger:innen auf der Website der SRH Hochschule Heidelberg melden. Gemeinsam mit dem NABU Wiesloch geht es am 10. Mai am Ochsenbach in Schatthausen los.
Mit dem Weltwassertag starteten auch das Projekt YIP (Your Ideas to Practice) mit der Universidad del Valle de Atemaja/Mexiko, das durch die Baden-Württemberg-Stiftung unterstützt wird, sowie das DAAD-Projekt Democratia-Aqua-Technica in Kooperation mit der Universität von Novi Sad in Serbien inhaltlich und fachlich in die nächste Runde.