SRH Hochschule Heidelberg
Menschen

Auf der Suche nach dem Geist des Gründer-Instituts

Ehemalige und aktuelle Studierende der SRH, aber auch externe Gründerinnen und Gründer starten im Gründer-Institut durch. Eine Reportage.

Gruppenfoto des Gründer-Instituts

Montagnachmittag, 14 Uhr: Wir besuchen das Gründer-Institut der SRH Hochschule Heidelberg. Wir, das sind unser Praktikant Daniel, unsere Auszubildende Hanife und ich, zuständig für die interne und externe Kommunikation an der SRH Hochschule Heidelberg, angesiedelt im Marketing-Team. Nun wollen wir das Gründer-Institut und seine Start-ups mal näher kennen lernen und den Spirit, den Geist des Hauses einfangen. Ob wir ihn wohl finden?

Das Gründer-Institut agiert seit 2010 an der Hochschule. Studierende und Ehemalige können hier ihre Geschäftsideen verwirklichen. Nicht nur SRH-Eigengewächse, Studierende der SRH Hochschule Heidelberg oder der SRH Fernhochschule „The Mobile University“ (MU), auch externe Start-ups finden hier ein Zuhause für ihre Ideen. So sind hier über 30 Start-ups mit über 130 Mitarbeitenden in allen Konstellationen vertreten. Prof. Bernhard Küppers, der Leiter des Hauses, schätzt die unterschiedlichen Perspektiven der Gründer sehr: „Die Externen setzen uns nochmal eine andere Brille auf. Die ist wichtig, denn wir wollen hier nicht nur im eigenen Saft schmoren, sondern ein breites Netzwerk haben, das uns alle vorantreibt.“ Er zeigt sich sehr beeindruckt von seinen „Schützlingen“: „Wir haben sehr helle Köpfe, die auf dem normalen Arbeitsmarkt die besten Jobs kriegen könnten. Sie wollen aber mehr: ihre eigenen Ziele stecken und ihre eigenen Ideen verwirklichen. Kreativität gepaart mit einer ordentlichen Portion Resilienz: So entsteht bei uns eine bereichernde Community, die weitere schlaue Köpfe geradezu magisch anzieht.“ Das Gründer-Institut gilt inzwischen im Rhein-Neckar-Kreis als Kaderschmiede für SMART-Solutions, steht für medizinisch-technische Innovationen und Learntec. So war es auch naheliegend, dass Prof. Benjamin Zierock vom Gründer-Institut in 2021 die Koordination des GamesHub für Health/Lifescience Heidelberg übernommen hat. Hier entwickeln junge Start-up-Unternehmen  spielerische Anwendungen für die Gesundheitsbranche, sogenannte  Serious Games.

Die Währung in diesem Haus sind Förderungen – wie das EXIST-Gründerstipendium oder Fördermittel des Landes oder Bundes. „Bei Förderanträgen wie EXIST stehen wir bundesweit in der Spitzengruppe mit so renommierten Einrichtungen wie die TU München oder der RWTH Aachen“, bestätigt Küppers. So zeugt gleich das Schildermeer am Eingang des Gründer-Instituts die Trophäen der Gründerinnen und Gründer an. „Es ist ein bisschen so wie in einem Mehrfamilienhaus“, erklärt uns Alex Roth, Dozent am Gründer-Institut und Hausmeister, Kümmerer, Berater und Verwalter in einem – natürlich im übertragenen Sinne. „So ein Haus muss gut verwaltet werden. In großen Häusern herrscht manchmal eine Anonymität zum Wegrennen, man kriegt vom Nachbarn nur etwas mit, wenn er zu laut ist oder nervt. Deshalb muss man den Kontakt untereinander fördern und immer wieder suchen.“ In der Küche des Gründer-Instituts treffen die Hausbewohner immer wieder aufeinander, kommen ins Gespräch über ihre völlig unterschiedlichen Hintergründe, tauschen sich aus – und finden Gemeinsamkeiten, die sie zu neuen Kooperationen führen. Alex – hier duzen sich alle – macht regelmäßig seinen Rundgang durch das Haus, besucht die Gründerinnen und Gründer, spricht ihnen Mut zu, gibt Tipps, lässt sich selbst von ihrer Begeisterung für ihre Ideen mitreißen. Heute nimmt er uns mit auf seinem Rundgang und stellt uns seine Hausbewohner mit einer großen Portion Stolz vor. „Die haben eine super spannende Idee“, flüstert er uns mehr als einmal kurz vor der nächsten Tür zu.

Portraitfoto Bernhard Küppers
Prof. Bernhard Küppers

Gründer-Institut | Leiter | Länderbeauftragter Russland

Ein Meer aus Schildern am Eingang des Gründer-Instituts

Mit Leidenschaft für Ideen

Nach der Tour sind wir ganz schön geschafft. Aber Daniel, Hanife und ich haben ganz schön viel mitgenommen aus dem Haus des Gründer-Instituts.

So knirscht es wohl manchmal auch im Gebälk: „Es steckt viel Leidenschaft hinter jeder Geschäftsidee“, sagt Alex Roth dazu. „Die Teams gehen durch viele Höhen und Tiefen. Sie müssen auch mal ein Scheitern ertragen. Natürlich reagiert man dann auch mal über, fährt sich an. Aber auch dafür bin ich da, so hat sich der ein oder andere an meiner Schulter auch schon ausgeheult. Und manchmal muss man sich von einer Idee eben auch trennen.“ Das aber sei selten, denn jedes Team wird zu Anfang seiner Laufbahn gründlich durchleuchtet, ob es ins Haus passt oder nicht. Etwa 70 Prozent der Start-ups sind „SRH-Eigengewächse“, das heißt, sie haben hier studiert, andere beschäftigen wiederum Praktikanten oder Werkstudierende aus der SRH Hochschule. Wichtig sei die „Hygiene“ im Haus, das positive Miteinander, meint Alex: „Wir achten darauf unser Wissen zu teilen. Und sobald es pandemiebedingt wieder geht, wollen wir wieder regelmäßige Treffen veranstalten, gemeinsam grillen oder feiern.“ 

Neben dem Teamgeist, der regelmäßig und intensiv gepflegt wird, streicht Bernhard Küppers weitere Kompetenzen hervor, die die Gründer in seinem Institut lernen: "Entrepreneurship - unternehmerisches Denken und Handeln, Co-Creation und Selbstwirksamkeit - Kompetenzen erfolgreich umsetzen - sind wichtige Zukunftsskills, die einen Beitrag zum gesamten Öko-System der SRH leisten - zum Wohle ihrer Studierenden, die ihre Attraktivität im Arbeitsmarkt steigern können", so der Leiter des Gründer-Instituts.

"Führendes Wissen wird in der Top-Wissenschaft oder im Bereich der konkreten Innovationen entwickelt. Die SRH mit ihrem CORE-Konzept ist auch deshalb ein führender Bildungs- und Gesundheitsanbieter, weil sie ihren kompetenzorientierten Ansatz eben auch durch die Förderung von Innovationen stützt - und letztlich wieder selbst davon profitiert“, sagt Prof. Dr. Christof Hettich, Vorstandsvorsitzender der SRH.

Porträt Prof. Dr. Christof Hettich, Vorstandsvorsitzender der SRH (© SRH)
Porträt Prof. Dr. Christof Hettich, Vorstandsvorsitzender der SRH (© SRH)
Wir sind stolz auf die Entwicklungen, die das Gründer-Institut insbesondere im medizinisch-technischen Kontext hervorbringt. Das nenne ich geballte Kompetenz.
Prof. Dr. Christof Hettich, Vorstandsvorsitzender der SRH

Unser Fazit

Wir haben ihn gefunden, den Geist des Hauses: Er sprudelt nur so vor Ideen, hat tausend Arme, springt hin und her, ist mal laut, mal leise und inspiriert jeden, der ihn kennen lernt. Ein bisschen verrückt ist er auch, doch wird er durch das Team des Gründer-Instituts immer wieder auf seine Bahnen gelenkt und in Struktur gebracht. Das Leben in diesem Mehrfamilienhaus ist eine Achterbahn: Es geht mal rauf, mal runter, mal drunter und drüber, aber über allem schwebt der rührige Geist der Innovation.

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